Orchester

Seit über 30 Jahren erfreut das Schmöckwitzer Kammer-orchester sein Publikum – längst weit über den Ort seiner Gründung hinaus. Aus Freude am Musizieren trafen sich ab 1985 Musikenthusiasten mit unterschiedlichsten Berufen auf Initiative von Pfarrer Siegfried Menthel in der Schmöckwitzer Kirche (Berlin) zu einem ersten Auftritt.


Die Zahl der Mitglieder wuchs an – da ging ohne Leitung nichts mehr. Zuerst waren es die verschiedensten Kantoren der Umgebung und seit 1995 entschloss sich der Bratschist Mike Flemming, das Ensemble zu dirigieren. Im Jubiläumsjahr 2015 beendete er sein 20-jähriges Dirigat und vielseitiges Wirken im Orchester, um sich anderen Aufgaben intensiver zu widmen.


Das Orchester wählte den Argentinier Gabriel Safron zu seinem Nachfolger. Nach drei erfolgreichen Jahren hat er sich neue Herausforderungen gesucht. Seit Anfang 2019 dirigiert Antoine Rebstein das Orchester.


Im Frühjahr gibt es ein thematisches Programm, mit dem das SKO drei- bis viermal in Berlin und Umgebung auftritt. Immer dabei ist die evangelische Kirche Eichwalde, da die kleine Schmöckwitzer Dorfkirche inzwischen für das gewachsene Orchester und die zahlreichen Zuhörer zu eng wurde.


Die zweiwöchentlichen Probensamstage reichen für die anspruchsvollen Programme nicht aus, und deshalb fährt das SKO jedes Jahr in den Osterferien zur Orchesterfreizeit.


Im Herbst/Winter arbeitet das Orchester oft mit einem Kantor und dessen Chor zusammen. Das Programm reicht dabei von Messen von W. A. Mozart, C. H. Graun und A. Vivaldi, "Die Schöpfung" von J. Haydn, einer Hirtenmesse von J. J. Ryba bis zum Weihnachtsoratorium von J. S. Bach.



Der Dirigent

Von David Zinman als „sehr talentierter Musiker, dem eine viel versprechende Karriere als Dirigent bevorsteht“ beschrieben,

hat der Schweizer Dirigent Antoine Rebstein bereits international auf sich aufmerksam gemacht.


2013 gab er sein Debüt beim Verbier Festival mit der Oper «Der Barbier von Sevilla». Seit 2014 ist er regelmäßiger Gastdirigent beim Orchestra Sinfonica Siciliana in Palermo. 2016 dirigierte er die französische Uraufführung der Oper «L’Ombra» von Bottacchiari im Rahmen des Festivals Va Jouer Dehors! und leitete im August 2017 zwei Vorstellungen der Oper «Carmen» beim Festival Rheinsberg.


copyright Lauren Pasche

Antoine Rebstein begann seine Karriere als Pianist. Er studierte bei Prof. Galina Iwanzowa an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und bei Prof. Hans Leygraf am Mozarteum Salzburg. Bereits während des Studiums spielte er zahlreiche Konzerte in Sälen wie der Wigmore Hall London, Concertgebouw Amsterdam, Preston Bradley Hall Chicago und Tonhalle Zürich. Dabei wirkte er als Solist mit namhaften Dirigenten wie Jesús López Cobos, Dmitrij Kitajenko, Yehudi Menuhin und David Zinman.


Nach einem Chorleiterstudium am Mozarteum Salzburg begeisterte ihn Rolf Reuter für das Orchesterdirigieren, anschließend studierte er an der Hochschule Hanns Eisler Berlin. Sein Wissen vertiefte er bei Meisterkursen von Jesús López Cobos, Leonid Grin, Neeme Järvi, Paavo Järvi und David Zinman.


Antoine Rebstein arbeitete u.a. mit dem Konzerthausorchester Berlin, Tonhalle Orchester Zürich, Orchestra Sinfonica Siciliana, Orchestre de Chambre de Lausanne und St Petersburg State Symphony Orchestra. Mehrere Konzerttourneen als Gastdirigent führten ihn nach Russland, Italien, Moldavien und Rumänien.


Als Dirigent engagiert er sich sehr in der Nachwuchsförderung. So nahm er mit einem symphonischen Jugendorchester eine CD mit Stücken von Kurt Schwaen auf und leitete Kinderopern in Kooperation mit der Komischen Oper und dem Konzerthaus Berlin.


Seit 2009 ist Antoine Rebstein Chefdirigent des Jungen Orchesters der Freien Universität Berlin, seit 2016 Leiter des Kammerensembles Berlin. 2019 wird er Dirigent des Schmöckwitzer Kammerorchesters.


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